Wer ist glücklich, wenn er eingesperrt ist?
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The Witcher S.1 Folge 5

Wer ist glücklich, wenn er eingesperrt ist? Das ist Geralts Argument, warum er den Djinn freigelassen hat. Der Djinn hatte vorher schon bewiesen, wie gefährlich und böse er sein kann. Was denkt ihr: Kann sich der Djinn jetzt, wo er frei ist, zu einem guten Djinn verändern? Oder wenigstens zu keinem bösen mehr? Die Frage nach dem Glück, obwohl man eingesperrt ist, ist ja schon sehr berechtigt. Wenn wir das mal auf uns Menschen beziehen: Könntest du glücklich sein, obwohl du in einem Raum gefangen bist? So als Geisel oder als Werkzeug, das nur rausgeholt wird, wenn es gebraucht wird? Oder bist du glücklich, wenn dir ganz viel verboten wird und du dich schlecht fühlst, sobald du auch nur das Geringste anders machst? Oder wenn deine Gedanken immer im Kreis verlaufen, du nicht weiterkommst? Oder dich sogar in Gedanken verrennst und zum Beispiel auf Macht fokussierst, genau wie Yennefer?

Ich spreche wohl für alle, wenn ich sage, dass keiner glücklich darüber wäre.

Tatsächlich habe ich auch erlebt, was das heißt. Mir wurde vieles als schlecht verkauft. Ich glaubte es, weil meine Eltern es mir sagten, aber glücklich war ich nicht. Ich verletzte mich selbst ganz tief im Herzen deswegen. Ich verletzte meine Schwester mit Worten und merkte es nicht einmal. Ich verdrängte meine Gefühle und das zeigte sich in Wutausbrüchen und Heulkrämpfen. Aber ich weiß auch, wie viel sich verändert, wenn man Freiheit bekommt. Freiheit, selbst zu entscheiden. Freiheit, nicht nur in seinen vier Wänden bleiben zu müssen. Freiheit, man selbst zu sein. Freiheit, andere Meinungen stehen lassen zu können.

Weiteres Beispiel: Eltern, die ihre Kinder schlagen. Nur weil sie im Glauben gefangen sind, dass die Bibel das von ihnen verlange. Unglückliche Eltern, unglückliche Kinder. Traurig, aber wahr. Selbst das Gesetz verbietet es uns in Deutschland. Warum tun sie so etwas? Wie können wir Gottes Liebe und Gerechtigkeit weitertragen, wenn wir unseren Kindern so etwas antun? Wie können wir in Gemeinden so etwas angehen oder am besten verhindern? Nun, entweder sind es die Gemeindeältesten oder die Eltern selbst, die das zu verantworten haben. Mit ihnen zu sprechen, ist ein Anfang. Aber wenn sich nichts ändert, sehe ich nur die Möglichkeit, die Gemeinde zu verlassen oder die Eltern zu ermahnen und dann beim Jugendamt zu melden. Egal, ob du in der Verantwortung stehst oder nicht: Wenn du so etwas siehst, dann sprich dich dagegen aus. Lass nicht zu, dass Unrecht passiert, während du zuguckst. Das ist Zivilcourage, dass man andere davon abhält, anderen zu schaden. Wir sind sogar verpflichtet, sowas zu melden.

Noch ein Beispiel: kreisende Gedanken, die am Denken hindern. Das Gefühl, keine Lösung zu finden. Man ist gefangen in seinen Gedanken und es fühlt sich nicht gut an. Das ist auch hart. Das kenne ich sehr gut. Ich mache mir selbst Stress, Sorgen und denke, ich müsste genau jetzt eine Lösung finden. Aber so ist das nicht. Sich Ruhe zu gönnen, ist wichtig. Genau wie andere Leute zu fragen, um andere Blickwinkel zu bekommen. Kann ich beides sehr empfehlen.

Fakt ist: Kein Eingesperrt-Sein hat mich je glücklich gemacht. Fakt ist: Die Freiheit hat mich zum Guten verändert.

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