Es ist leicht, ein #Urteil über einen Menschen zu fällen, den man gar nicht kennt. Man betrachtet seine Taten, erachtet sie für böse oder schlecht, vielleicht als #Sünde, und steckt diese Person in einen kleinen, viereckigen Kasten, den man auf- und zuschieben kann. Nur wird dieser Kasten oft nur einmal geöffnet und geschlossen. Kasten auf, Person rein, Kasten zu. So füllen wir voll Freude unseren Schubladenschrank und sortieren unsere Mitmenschen in diese #Schubladen ein.
An sich ist das nichts Verwerfliches. Wir benötigen dieses oder ähnliche Systeme, um die Welt um uns herum und besonders die Menschen darin zu verstehen. Es hilft uns, den #Überblick zu behalten und einen hilfreichen ersten Eindruck von anderen zu gewinnen. Die Herausforderung besteht darin, nicht bei diesem ersten Eindruck stehen zu bleiben.
Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, den ich nicht ausstehen konnte, weil er stets die unsinnigen #Entscheidungen der Leitung unterstützte oder gar befeuerte. Er wollte seine #Karriere vorantreiben. Er wollte höher hinaus. Und es ging mir tierisch auf die Nerven, weil dadurch viele unsinnige Dinge getan werden mussten, die dem Unternehmen mehr schadeten als halfen. Dann nervte mich, dass ich so schlecht von ihm dachte, weil es das gemeinsame Arbeiten hinderte. Ich betrachtete ihn oberflächlich.
Mit der Zeit lernte ich, abseits der Arbeit, viel mehr über ihn. Ich entdeckte Gemeinsamkeiten und lernte auch, wie es ihn selbst nervte, dass es so viel Unsinn zu tun gab. Er wurde selbst nicht ernstgenommen und versuchte diplomatisch #Kompromisse zu schließen. Mein erster Eindruck, meine ersten Gedanken waren #verblendet.
Ziehen wir unsere #Sonnenbrille auf und #filtern das grelle Licht heraus, entdecken wir den Menschen, der wirklich vor uns steht. Den Menschen, den #Gott uns längst hat zeigen wollen. Den Menschen und seine Geschichte.

Text von Christoph "Kurisu" Roderburg
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