Mal was für die #theologie -Nerds unter euch: In der Frühzeit des Christentums gab es die sogenannten #Gnostiker. Die Gnostiker vertraten unter anderem ein etwas weirdes #Gottesbild, was heute längst überholt ist. Es lautete in etwa: Der Gott des Alten Testaments war nichts weiter als ein gefühlskalter Handwerker (griechisch: Demiurg, hebräisch: #Yaldabaoth), weil er die Welt erschaffen, aber ansonsten nicht viel für seine Welt übrig hat. Mit Rechten und Gesetzen knechtet er seine Welt – und die Welt jubelt ihm dafür sogar zu. Dieser Gott wurde dann, so das Gottesbild der Gnostiker, vom liebevollen #Vatergott des Neuen Testaments abgelöst. Wie gesagt, das alles hat sich nicht durchgesetzt, nicht nur wegen der judenfeindlichen Implikationen dieses Bildes.
Moment mal: Yaldabaoth? Da klingelt bei den Persona-5-Spielern aber doch irgendwas. War das nicht der Endboss? Bingo! Ein über 200-stündiges Story-Spiel, was irrsinnig viele Preise abgeräumt hat, basiert nicht nur auf dem reinen Namen, sondern Yaldabaoth hat in diesem Spiel genau diese Implikationen, die die Gnostiker dem ungeliebten Demiurgen des Alten Testaments zugedacht hatten. Und getötet wird Yaldabaoth in Persona 5 von der Persona „Satanael“. Klingt erstmal nach „Huiuiui, böse“, doch der Name bedeutet nichts weiter als „Gegner eines Gottes“ (wobei damit nicht zwangsläufig der biblische Gott gemeint ist).
Die Geschichte Gottes birgt also eine ganze Menge Erzählstoff – selbst dann, wenn sie falsch erzählt wird.
Text von @niklasschier
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