Heyhey, ich schreibe über die Serie The Witcher. Spoiler-Alarm. 😉 Heute ist die erste Folge dran.
Geralt sagt zu dem Zauberer, als der ihm sagt, er solle das kleinere Übel wählen, Folgendes: „Übel ist Übel, egal ob klein, groß, dazwischen. Ich habe auch schlimme Dinge getan, doch wenn ich jetzt wählen soll, ziehe ich es vor, gar nicht zu wählen.“ Er sagt damit aus, dass er die Entscheidung getroffen hat, sich in die Sache nicht einzumischen. Ich finde, man kann etwas Wichtiges daraus mitnehmen: Jeder Mensch macht Fehler. Und: Man hat immer eine Wahl.
Später ging er zum Marktplatz. Er wusste, dass er dadurch in die Sache mit reingezogen wird, das war eine logische Konsequenz. In allen Entscheidungen danach hatte er die Wahl, sein Leben zu schützen oder sich einzumischen. Geralt ist seinen Weg gegangen und hat auch Fehler gemacht. Trotzdem geht er immer weiter und „hält sein Schwert fest in der Hand“, wie die Großmutter von Ciri es ausgedrückt hat. Er geht also mutig und entschlossen weiter in seinem Leben, trotz Schwierigkeiten und Gefahr.
Ich halte fest: Wir haben immer eine Wahl und jede Entscheidung hat Konsequenzen.
Apropos Ciris Großmutter: Es gibt eine Ballade von einem großen Sieg, den sie errungen hat. Aber wenn man die Ereignisse, die in der Ballade beschrieben werden, echt erlebt hat, war es nicht so leicht, wie es sich später anhört. Schmerz und Verlust sind damit verbunden. Doch auch die Großmutter ist mutig weitergegangen, daher auch das Zitat von oben.
Geralt sagte zu Renfri, er würde keine Menschen töten, weil er sonst das wäre, was die Leute von ihm halten. Was meint ihr, hat er sich damit selbst zum Monster gemacht, dass er die Leute auf dem Marktplatz umgebracht hat?
Renfri glaubt, dass ihre traurige Vergangenheit sie zu einem Monster gemacht hat. Aus dem Gespräch von ihr und dem Hexer denke ich: Sie ist ein Mensch, der Gefühle hat wie jeder andere. Sie ist zwar auch ein Mutant, aber letztlich ist es ihre Entscheidung, was sie aus der Situation macht. Sie hat schon so oft die Wahl gehabt und hat „schlimme Dinge getan“, und jetzt hatte sie wieder die Wahl.
Geralt sagte, dass er keine Seite wählen würde. Er tötet nur Monster. Er sagt quasi: „Ich bin ich und will mir das nicht nehmen lassen.“
Renfri wurde von vielen Männern körperlich ausgenutzt. Als sie Geralt ansah, erkannte sie, wie viel wertvoller es ist, wenn Menschen sich echt für sie interessieren.
Das, was in jedem Einzelnen von uns drin ist, ist wertvoller als jedes äußere Erscheinungsbild.
Als in Ciris Stadt alles verloren ging, wusste ihre Großmutter, „wann es Zeit ist, stehen zu bleiben“. Ich denke nicht, dass wir uns gleich umbringen sollen, wenn wir nicht weiterwissen. Allerdings wusste die Großmutter, wann sie verloren hatte. Sie hat dann alles getan, um es so angenehm wie möglich zu machen. Sie hat das getan, was in der Situation noch möglich gewesen ist.
PS: Bei seinem allerersten Auftrag konnte Geralt eine Frau nicht retten, das setzt ihm immer noch zu. Er sagte: „Ich dachte, ich würde gebraucht.“ Dabei hat er ja eigentlich viele andere Menschen damit gerettet.